Es gibt wahrscheinlich niemanden, der es noch nicht schon einmal gehört hat: Die einzige Konstante im Leben ist Veränderung. Das wussten schon die Philosophen im Alten Griechenland, aber auch in der indischen Mythologie gab es Nataraja, den Gott des Tanzes, der als Sinnbild für wiederkehrende Zerstörung und Neuerschaffung des Universums steht.
Auch heute wissen wird, dass das Leben ständig im Fluss ist und es jeden Tag Veränderungen gibt, mit denen wir umgehen müssen. Flow Yoga kann als die praktische Umsetzung dieser Weisheit gesehen werden. Im Flow Yoga werden die einzelnen Asanas zu fließenden Abläufen verbunden. Das kann einem Tanz oder einer bewegten Meditation gleichen und die Praktizierenden in einen Flow-Zustand bringen.
Der Flow-Zustand
Es ist wichtig zu erwähnen, dass Flow ein Zustand ist, keine Technik oder Fähigkeit. Das Flow kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt fließen, rinnen oder strömen. Der Flow-Zustand wird demnach als ein als beglückend erlebtes Gefühl eines mentalen Zustandes voller Vertiefung bzw. Konzentration und völliges Aufgehen in einer Tätigkeit, die wie von selbst passiert bezeichnet. Er kann auch als eine Art Schaffensrausch bezeichnet werden.
Wir kommen in den Flow-Zustand, wenn wir einer komplexen, schnell ablaufenden Tätigkeit nachgehen und diese Intensität dieser genau in den kleinen Bereich zwischen Über- und Unterforderung steuern. Da sowohl Überforderung als auch Unterforderung individuell festgelegt werden, sind auch der Flow-Zugang und das Flow-Erleben sehr individuell und nicht für jeden Menschen auf gleiche Weise zu erreichen. Das Erreichen eines Flow-Zustandes ist auch nicht an bestimmte Tätigkeiten gebunden und kann dadurch so gut wie jederzeit erreicht werden.
Es ist auch möglich, den Flow-Zustand in einer Gruppe mit anderen Menschen zu erreichen, was auch das Ziel einer Flow Yoga Klasse ist.
Flow Yoga ist Meditation in Bewegung
Durch die verbundenen Abfolgen im Flow Yoga kann ein meditativer Zustand im Körper entstehen. Das passiert vor allem, wenn wir uns unserer derzeitigen Tätigkeit, beispielsweise dem Praktizieren der fließenden Abfolgen in einer Flow Yoga Klasse, voll hingeben und in ihr aufgehen. Dabei vergessen wir die Zeit vollkommen, da wir mit voller Konzentration bei der Praxis sind. Dieses Gefühl kann sich wie eine Meditation in Bewegung anfühlen, bei der du alles um dich herum ausblendest.
Der schmale Grat zwischen Anspannung und Entspannung
Im Flow Yoga wird die Intensität der Einheit langsam gesteigert. Zu Beginn gibt es eine gemeinsame Entspannung, oft mit Pranayama oder einer kurzen Meditation, um auf der Yogamatte anzukommen. Danach werden vorerst weniger intensive Asanas praktiziert, um den Körper aufzuwärmen und ihn auf spätere Asanas vorzubereiten. Von diesen intensiveren Asanas geht es wieder in den weniger intensiven Cool-Down, bevor es in die Endentspannung – dem Savasana – geht.
Durch die aufeinander abgestimmte Abfolge der einzelnen Phasen bewegst du dich ständig im Bereich genau zwischen Über- und Unterforderung, wodurch der Flow-Zustand ermöglicht wird. Dabei ist aber wichtig, dass du eine Yogaklasse besuchst, die deiner Yogapraxis entspricht, da du sonst schnell über- oder unterfordert bist.
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