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kerstin plank

Das kleine AcroYoga-Wörterbuch: die wichtigsten Begriffe und Positionen

Aktualisiert: 19. Aug.

In der Welt des Yoga gibt es eine Vielzahl von zum Teil sehr unterschiedlichen Stilen und Techniken. AcroYoga ist eine dynamische und spielerische Form des Yoga, die Elemente der Partnerakrobatik, des Yoga und der Thai-Massage integriert. Obwohl AcroYoga oft beeindruckend aussieht, ist es erstaunlich zugänglich für alle, die die Grundlagen verstehen und üben. Um dir den Einstieg zu erleichtern, präsentieren wir hier das kleine AcroYoga-Wörterbuch mit den wichtigsten Begriffen und Positionen.


Die Grundlagen

Bevor wir in die Details eintauchen, ist es wichtig, die drei Hauptrollen im AcroYoga zu verstehen: die Base, den Flyer und den Spotter. 

  • Die Base ist die Person, die den größten Teil des Körpergewichts trägt und sich in direktem Kontakt mit dem Boden befindet. 

  • Der Flyer ist die Person, die in der Luft gehalten wird und verschiedene Positionen einnimmt. 

  • Der Spotter (hier nicht am Bild) ist eine zusätzliche Person, die die Sicherheit während der Übungen gewährleistet und unterstützt.

Die Kommunikation zwischen Base, Flyer und Spotter ist entscheidend für eine sichere und erfolgreiche AcroYoga-Praxis. Klare Anweisungen, gegenseitiges Vertrauen und Aufmerksamkeit auf den Körper der Partnerin bzw. des Partners sind unerlässlich, um Sicherheit zu gewährleisten und Verletzungen zu vermeiden.


Es wird zudem zwischen L-Basing und S-Basing unterschieden.

  • Beim L-Basing (wie hier am Bild) liegt die Base am Rücken und balanciert (oder wirft) den Flyer auf Beinen, Füßen und Händen. In der Grundhaltung streckt die Beine in einem 90 Grad-Winkel nach oben und kreiert so ein L. Im AcroYoga liegt der Fokus meist auf dem L-Basing.

  • Beim S-Basing steht die Base und balanciert (oder wirft) den Flyer auf Händen, Schultern und alle anderen Teile des Körpers, die die stehende Position zulässt.


Körperhaltungen

Eine gemeinsame Terminologie der grundlegenden Körperhaltungen erleichtert die Kommunikation enorm. Hier sind ein paar der Basics:


  • Arch: Arch und Hollow beschreiben verschiedene Ausrichtungen des Torsos. Die Haltung des Arch beinhaltet eine Biegung des mittleren und unteren Rückens, bei der der Brustkorb nach vorne bzw. oben geschoben wird. In anderen Worten: es handelt sich um eine Art Hohlkreuz, auch bekannt als die “Banane”.

  • Hollow: Das Gegenstück zum Arch ist Hollow. Die Haltung zeichnet sich durch eine leichte Rundung des Rückens und das Einziehen des Bauches aus (Bauchmuskeln aktivieren!). Brustkorb und Rippen werden ebenfalls eingezogen.

  • Pike: Bei Pike, Straddle und Straddle Pike fokussieren wir uns auf das Hüftgelenk und die Position der Beine. Beim Pike wird die Hüfte gebeugt und die geschlossenen Beine nach oben vor den Körper gebracht (Flexion). Am Rücken liegend wird mit einem 90 Grad-Winkel die Grundposition der Base im AcroYoga kreiert (L-Basing). 

  • Straddle: Beim Straddle bewegen sich die Beine seitlich (lateral) weg von der Körpermitte (Abduktion) und sind breiter als die Hüfte. Auf Deutsch ist es eine Grätsche.

  • Straddle Pike: Der Straddle Pike kombiniert die zwei vorherigen Körperhaltungen. Die Hüfte wird gebeugt und die Beine werden gegrätscht nach oben gebracht. Bei Pike, Straddle und Straddle Pike sind je nach Hüftbeugung und Beinposition (eng, weit und alles dazwischen) viele Variationen möglich.

  • Straight: In dieser Haltung ist der Körper möglichst gerade. Der Rücken ist gerade, die Beine gestreckt und die Hüfte in einer neutralen Position.

  • Stag: Beim Stag (Hirsch) ist ein Bein gestreckt und ein Bein gebeugt. Der Fuß des gebeugten Beins wird meist am anderen Knie angelegt. 

  • Tuck: Beim Tuck werden die Beine gebeugt und die Knie Richtung Brust gebracht. 

Klassische Positionen

Unter den zahlreichen Positionen im AcroYoga sind einige besonders ikonisch und beliebt. Ein paar davon stellen wir hier vor - ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit:

  • Die wohl "klassischste" Position ist der Bird (Vogel), bei der der Flyer auf den Füßen der Base balanciert und die Arme seitlich oder nach hinten ausgestreckt sind, um das Gleichgewicht zu halten. Sind die Hände von Base und Flyer verbunden (Arme im 90 Grad-Winkel), nennt man das eine Plank. Die Plank erinnert an die Position, die man bei einer Liegestütze einnimmt. Diese Position stärkt nicht nur die Bauchmuskeln und die Armmuskulatur, sondern fördert auch das Vertrauen und die Koordination zwischen den Partnern.

  • Beim Throne (Thron) sitzt der Flyer entspannt auf den Füßen der Base. Sind die Beine des Flyers angezogen, wird es im Fachjargon als Chair (Sessel) oder European Throne bezeichnet. Eine Variante ist der American Throne, bei dem die Beine des Flyers seitlich neben dem Körper der Base gestreckt werden.

  • Etwas anspruchsvoller ist der Side Star (seitlicher Stern), der mehr Geschicklichkeit und Balance erfordert. Hier balanciert der Flyer  auf einem Fuß  der Base, wobei der Körper des Flyers diagonal zum Körper der Base ausgerichtet ist. Je nach Ausrichtung des Flyers und Fußposition der Base sind bis zu acht Variationen des Sides Stars möglich. Prinzipiell ist der Side Star auch auf einer Hand der Base möglich, aber deutlich schwieriger und selten im Einsatz.

  • Zu den einfachsten Inversionen gehören der Shoulder Stand und der Star. Beim Shoulder Stand (Schulterstand) sind die Arme der Base im 90 Grad-Winkel nach oben gestreckt und halten den Flyer an den Schultern. Der Körper des Flyers ist gerade nach oben gestreckt (Körperhaltung Straight). Im klassischen Shoulder Stand greift der Flyer an die Unterarme der Base. Eine fordernde Alternative ist die Needle (Nadel), bei der der Flyer die Arme gestreckt an den Körper drückt. 

  • Der Star (Stern) ist ebenfalls ein Schulterstand, mit dem Unterschied, dass die Füße der Base auf den Schultern des Flyers liegen, wobei die Beine in einem klassischen L-Shape nach oben gestreckt werden. Im Normalfall sind die Hände von Flyer und Base verbunden. Sucht man eine Herausforderung, wird die Handverbindung gelöst und der Flyer macht eine Needle. Diese Variante wird Free Star genannt.

  • Ein weiterer Klassiker ist ein Foot to Foot. Wie der Name schon sagt, steht der Flyer beim Fuß-auf-Fuß auf den Füßen der Base. 

  • Etwas weniger im Einsatz ist ein Foot to Shin, bei dem der Flyer auf den Schienbeinen der Base steht. Das geht natürlich auch andersrum. Die Bezeichnung geht dabei immer von der Position des Flyers und anschließend der Base aus. Beim Shin to Foot sind demnach die Füße der Base auf den Schienbeinen des Flyers.

  • Ein wenig fortgeschrittener ist das Foot to Hand, bei dem die Base die Füße des Flyers  in den Händen hält. Diese Position erfordert ein hohes Maß an Vertrauen und Präzision. Beim Hand to Foot macht der Flyer einen Handstand auf den Füßen der Base. Diese Position wird aufgrund des Schwierigkeitsgrads kaum im AcroYoga unterrichtet.

  • Ein Hand to Hand (Hand-auf-Hand) zählt zu den schwierigsten Positionen. Der Flyer ist im Handstand, während die Hände von Base und Flyer verbunden sind. Ein perfekter Handstand seitens des Flyers ist natürlich gut, aber keineswegs erforderlich, da das Balancieren Aufgabe der Base ist.

AcroYoga ist eine faszinierende Praxis, die Kraft, Flexibilität und Vertrauen fördert und nebenbei einfach Spaß macht. Ein grundlegendes Element ist eine gute Kommunikation. Ein gemeinsames Vokabular ist dabei äußerst hilfreich. Durch das Erlernen der grundlegenden Begriffe und Positionen können Anfänger*innen einen einfacheren Einstieg in diese Form des Yoga finden.


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